Als der 30jährige Krieg die Bevölkerung dezimiert hatte, wurde zumindest die Nordempore zugemauert. Bemerkungen in der Sohnschen Chronik und Spuren von Treppenstufen an der östlichen Nordwand, die 1936 gefunden wurden, deuten auf eine eventuelle zeitweise Nutzung als Wohnraum, vielleicht, wie de Vries meint, als Wohnraum fur die Vikare. Am 20.07.1797 wurde Meinerzhagen, damals ein Ort mit etwa 600 Einwohnern, von einem verheerenden Brand heimgesucht, dem 81 von 116 Häusern zum Opfer fielen. Auch das Dach der Kirche wurde ein Raub der Flammen; der Turm und das Gewölbe stürzten bald danach ein. Das Dach wurde mit Tannenbord nur mangelhaft abgedichtet, so dass Witterungseinflüsse die Schäden noch vergrößerten. Bei der Reparatur wurde der Kirchenraum durch eine flache Holzdecke mit dicker Lehmabdichtung nach oben abgeschlossen. Das Aufmauern der an den Oberkanten um ca. 1,50 m abgebröckelten Mauer wurde von der Kammer in Kleve nicht genehmigt. Die beiden Giebel des Querschiffes wurden nicht wieder aufgebaut. In die Längswände der Seitenschiffe wurden "plumpe" kreisrunde Fenster gebrochen (Michel; nach de Vries geschah dies erst 1846). Erst 1816, nach Abschluß der Freiheitskriege, kam es zum Wiederaufbau des Turmes, dessen Reste vorher gänzlich abgetragen werden mußten. Es war ein Turm geplant, der rund 52 m hoch werden sollte mit einem außerordentlich reich gegliederten Helm. Meinerzhagen hätte damit ein stattliches Wahrzeichen erhalten. Aber Geldmangel führte dazu, dass man sich mit einer schlichteren Lösung begnügen mußte.